Wien, 1942: Ein Mann schützt einen Jungen vor der Deportation, indem er ihn jahrelang versteckt – Anna Goldenberg auf Spurensuche über die Rettung ihres Großvaters
Wien-Leopoldstadt, September 1942: Hansis Eltern und sein jüngerer Bruder müssen ins Sammellager, um nach Theresienstadt umgesiedelt zu werden. Gleichzeitig verlässt der 17-jährige Hansi das Haus. Im Flur nimmt er den gelben Stern ab, steigt in die Straßenbahn und fährt zum Kinderarzt Josef Feldner. Seine Familie wird Hansi nie mehr wiedersehen. Bis zum Ende des Krieges versteckt und versorgt „Pepi“ den jungen Mann in seiner Wohnung. Auch später bleibt Hansi mit seinem Retter verbunden, sie frühstücken täglich miteinander, fahren gemeinsam auf Urlaub. Hans‘ Enkelin, Anna Goldenberg, die Enkelin von Hans und Helga Feldner-Bustin, rekonstruiert diese singuläre Familiengeschichte als große Reportage und als Porträt eines Helden, der nie einer sein wollte.
Julia Rabinowich schreibt im Standard von einer unverzichtbaren Neuerscheinung. „Goldenberg zeigt die Mechanismen auf, mit denen Menschen zuerst des Rechtes, dann des Besitzes und anschließend des Lebens beraubt wurden. Die Prozesse, die es braucht, um die dafür nötige Entmenschlichung begehen zu können.“ (Der Standard, 10.8.2018)