Er zählt zu den besten Fotografen der Welt, seine Porträts der Reichen und Schönen hängen in den wichtigsten Sammlungen. Ein Ereignis lastete jedoch als Trauma auf seinem Leben: Am 10. September 1928 war sein Vater während einer gemeinsamen Bergtour im Tiroler Zillertal tödlich verunglückt, noch am selben Tag wurde Philipp Halsmann wegen Verdachts auf Vatermord verhaftet. In dem politisch aufgeheizten Klima der Zwischenkriegszeit entwickelte sich aus dem Kriminalfall eine internationale Affäre. Martin Pollack ist den Spuren des Falles Halsmann gefolgt und hat sie „mit der Genauigkeit eines leidenschaftlichen Historikers und der Vorstellungskraft eines Erzählers“ (Christoph Ransmayr) in einem packenden dokumentarischen Roman aufgezeichnet.
Der ehemalige Spiegel-Redakteur Martin Pollack, hat zu diesem Fall intensiv recherchiert, weil er vor allem seiner Folgen wegen der Erinnerung wert ist. An ihm nämlich kristallisierten sich die „antisemitischen Ressentiments“ in Österreich, das ganze eskalierte, wie die Rezensentin Ursula März schreibt, zur „österreichischen Dreyfus-Affäre“. (Perlentaucher/Die Zeit, 12.12.2002)